Mitte Januar geht es dem einen oder anderen vielleicht wie mir: Er strauchelt das erste Mal mit seinen Vorsätzen und Zielen für das neue Jahr. Die Ideen waren gut und wichtig, die Vorsätze ehrlich und voller Glauben – doch der Alltag droht uns wieder einmal zu überrollen.
Vorsätze: Für alle, die eine Ebene tiefer denken möchten empfehle ich den Blogeintrag von Reto Kaltenbrunner. Er lenkt den Blick von Zielen auf die Werte dahinter. Prädikat lesenswert.
Und dann hatte ich dieses Gespräch mit Donald Goertz. Er ist einer der großartigsten Querdenkern wenn es hier in Kanada um Gemeindegründung geht (er war Pastor von Innenstadtgemeinden, Vordenker für missionale Gemeindeformen und lehrt am Tyndale Seminary Toronto).
Meine Frage: „Was müssen wir den angehenden Leitern unserer Gemeinden beibringen?
Was ist das Wichtigste, das Leitern lernen müssen?“
Seine Antwort: „Macht sie zu einem großen Ohr!“
Was er damit meint:
Als Leiter sind wir es gewohnt zu kommunizieren: Ideen vermitteln, Weggefährten gewinnen, Mut zusprechen, Feedback geben.
Doch all das wird kraftlos, wenn wir nicht immer wieder neu lernen zu hören:
1. Gott zuhören: „In welche Richtung führt er mich? Was ist seiner Meinung nach als nächstes dran?“
Aber eben auch: „Was denkt er über mich?“ und „Wie ist der Klang seiner Stimme?“ Die ermutigend-wohlwollende Heiligkeit seiner Stimme. Manchmal klar und deutlich, oft dezent und im Trubel des Lebens leicht zu verpassen. Ein absoluter Schlüssel.
Als Start ein 3min-Tutorial von Johannes Hartl.
2. Menschen zuhören: Und das ist gar nicht so leicht: Wenn der Kopf und das Herz voller guter Ideen und Vorhaben sind.
Doch es ist zentral, dass wir den Menschen zuhören, die uns Gott anvertraut. Was sind ihre Fragen, Themen, Hoffnungen und Ängste.
Als Leiter ist es unsere Aufgabe ihnen auf ihrem Weg zu Gott und mit Gott zu helfen und sie dadurch zu segnen. Dienende Leiterschaft legt ihren Fokus nicht zuerst auf die Umsetzung der eigenen Ziele. Eher: Wohin möchte Gott den anderen führen und wie kann ich ihm dabei helfen? Dafür muss ich gut zuhören und sehen, wo der andere gerade wirklich steht.
Ich möchte ein großes Ohr werden: Ich möchte immer wieder neu üben auf Gottes Stimme hören und die Menschen um mich herum wahrzunehmen.